Bericht des Jeverschen Wochenblattes vom 14.07.2020:
Zum Abschied zugeprostet statt angestoßen - 74 Abiturienten absolvieren an IGS ihr Abi in Corona-Zeiten – Zeugnisfeier unter Auflagen in der Sporthalle
Schüler mussten auf vieles verzichten. Zeit wird dennoch in Erinnerung bleiben.
SCHORTENS. (ANA) Kein Abistreich, keine Mottowoche, kein Abiball – die 74 Abiturienten der IGS Friesland Nord in Schortens mussten auf all das verzichten. Die geltenden Corona-Regeln erlauben es ihnen nicht. Was sie aber erlaubt haben, waren die Abi-Prüfungen, die zwar später als vorgesehen, dafür aber „wie sonst auch“ über die Bühne gingen, berichtet Christiane Freudenberg von der IGS-Oberstufenleitung. „Wir mussten einen Hygieneplan einhalten und die Räume entsprechend vorbereiten, das hat bei uns aber alles problemlos geklappt. Wir haben genügend große Räume.“
Als klar war, dass weder ein Abistreich noch die Mottowoche veranstaltet werden dürfen, sei die Enttäuschung bei den Schülern natürlich groß gewesen. „Die Schüler finden es nach wie vor auch sehr schade, dass sie nicht noch einmal zusammen feiern können“, sagt Freudenberg. „Besonders traurig waren vor allem die Schülerinnen darüber, dass der Abiball ausfällt. Viele Mädchen hatten sich schon ein schönes Kleid gekauft, das sie natürlich gerne angezogen hätten.“
Zunächst ließen die Corona-Regeln auch eine Zeugnisfeier nicht zu, durch immer weitere Lockerungen, konnte dann aber doch am vergangenen Freitag eine kleine Feierstunde mit den Eltern in der Sporthalle der Schule organisiert werden. Für Christiane Freudenberg bedeutete das im Voraus viel Arbeit. „Jeder Schüler musste mir vorher sagen, ob er kommt und wen er mitbringt. Wir haben alles dokumentiert.“ Zudem mussten die Hygieneregeln umgesetzt werden. „Ich habe zwei Meter Abstand in der Halle zwischen den Familien vorgesehen, wir haben Desinfektionsmittel hingestellt und natürlich mussten Masken getragen werden“, berichtet Freudenberg. „Die Lehrer hatten zusätzlich sogar Handschuhe an.“ Außerdem wurde die Halle, die vorher noch geschmückt wurde, durchgehend gelüftet. „Nach der Zeugnisübergabe haben sich die Schüler mit den Lehrern auf dem Sportplatz mit einem Glas Sekt noch zugeprostet. Anstoßen durften wir ja nicht“, berichtet Freudenberg. Schlussendlich seien Eltern und Schüler „sehr zufrieden gewesen“.
Wie im Vorjahr, war auch in diesem Jahr der beste Abi-Durchschnittsnote eine 1,4. „Insgesamt liegt das Abitur im niedersächsischen Notendurchschnitt, es gab keine Abweichungen“, erklärt die Oberstufenleiterin und ergänzt: „Die Schüler waren sehr gut vorbereitet.“
Und auch wenn es für die Abiturienten keinen Abistreich, keine Mottowoche und keinen Abiball gibt, an den sie sich erinnern können, so wird dieses Schuljahr dennoch in Erinnerung bleiben. Zum einen weil es viele gemeinsame Erlebnisse, wie etwa die Studienfahrten im Sommer 2019 nach Krakau und London, gab; zum anderen weil es durch Corona eben außergewöhnlich anders war.