Eine Kunstausstellung des ehemaligen 9. Jahrgangs!
Was ist Design? Die Produktphilosophie von Applegründer Steve Jobs bringt es auf den Punkt: „Design ist nicht nur, wie etwas aussieht. Design ist auch, wie etwas funktioniert.“ Ein Designprodukt definiert sich vorrangig durch seine Funktion – nicht durch seine pure ästhetische Erscheinung, da es sonst nichts weiter wäre als ein schmückendes Beiwerk – etwa wie die Kugeln an einem Weihnachtsbaum.
Dieser Idee von gutem Design folgend haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9.2, 9.5 und 9.6 (jetzt 10.2, 10.5 und 10.6) dem Umdesignen des IKEA-Weckers VÄCKIS gewidmet. Dieses 99-Cent-Modell war schlicht in weiß gehalten, viereckig, steril und wenig ansprechend. Dies musste geändert werden!
Zunächst galt es, eine genaue Zielgruppe zu definieren, für die ein Wecker ´designt werden sollte. Eine Zielgruppe zeichnet sich dadurch aus, dass die zugehörigen Menschen gemeinsame Interessen, Bedürfnisse und Vorlieben haben. Bei der Analyse der Zielgruppe gingen die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich vor. Die einen führten Befragungen durch, die anderen recherchierten über die genauen Eigenschaften der Menschen ihrer gewählten Zielgruppe im Internet. So kam es zu einer bunten Vielfalt an Menschengruppen, für die Modelle von Weckern designt wurden: Vom pferdebegeisterten Grundschüler bis zum Morgenmuffel waren die verschiedensten Gruppen vertreten. Bereits an dieser Stelle zeigten die Schülerinnen und Schüler eine enorme Ideenvielfalt, welche nicht nur in Aufzeichnungen über Materialüberlegungen und Designfunktionen, sondern auch in genauer Entwicklung einer Zeichnung konkretisiert wurde. Anschließend ging es ans Bauen, Modellieren und Tüfteln. Diese Phase des Modellbaus vollzogen die meisten Schülerinnen und Schüler zu Hause, wo sie mit großem Aufwand stundenlang mit viel Schweiß und Herzblut bei der Sache waren, denn eines machte die Arbeit vor allem: Spaß!
In den Unterrichtsstunden dazwischen wurden die Arbeitsschritte evaluiert und es fand ein Austausch der Designer über Material und technische Realisierungen der Ideen statt, denn schon längst hatte sich herumgesprochen, wie der Wecker komplett zerlegt werden kann, ohne seine Funktionen – das Wecken und die Anzeige der Uhrzeit – zu verlieren. Als dann der große Tag der Abgabe und Präsentation der Ergebnisse gekommen war, wurde das Ausmaß der hohen Qualität der Abschlussarbeiten erstmalig sichtbar. Stolz präsentierten die jungen Designer ihren Mitschülern ihre Wecker. Einige Exemplare hatten im Designprozess ihre äußere weiße Hülle zugunsten der genaueren Formgestaltung für die jeweilige Zielgruppe geopfert. Andere hatten zusätzliche Funktionen – wie z.B. eine Beleuchtung – erhalten.
In der abschließenden Ausstellung „The final countdown“ wurden die Designwecker aller drei Klassen in der ersten und zweiten großen Pause in der Pausenhalle A den Schülern der anderen Klassen präsentiert. Diese kamen über die Ausstellungsstücke miteinander ins Gespräch, diskutierten über ihre „Favoriten“ und den hohen Grad der Kreativität bei der Umsetzung ähnlicher Ideen.
Der Schweizer Aphoristiker Walter Fürst sagte einst „Kunst ist die Verwandlung einer Idee in ein Thema“ – genau dies erreichten die Neuntklässler mit ihrer Ausstellung, womit sie den ursprünglichen Charakter der Abschlussarbeit sogar übertrafen.
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