Am Montag, den 16.01.2017, war es soweit: Startschuss für unser schulweites Projekt „Unsere Schule liest ein Buch“. Ein Countdown auf der Homepage hatte die letzten Tage, Stunden und Minuten gezählt – auf den Infobildschirmen wurde der Start des Projektes verkündet. Über 800 Schülerinnen und Schüler, die sich für die Teilnahme entschieden hatten, aber auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule, von der Sekretärin bis zum Mensapersonal, erhielten ihre mit Spannung erwartete Lektüre.
Die meisten Teilnehmer legten sofort los und so waren schon am darauffolgenden Tag erste Schülerstimmen zum Buch „Krieg“ von Janne Teller zu hören: „Toll geschrieben!“, „Man kann sich das richtig vorstellen…“, „Aber viel zu kurz, ich hätte gerne noch mehr von der Geschichte erfahren!“
Wer dieser Tage die IGS Friesland-Nord besucht, dem wird schnell klar, dass die Lektüre nur den Auftakt zu einem außergewöhnlichen Projekt bildete, welches nun auf vielfältigste Weise in den Jahrgängen 6-12 umgesetzt wird. Während die Schülerinnen und Schüler in Deutsch beispielsweise Kriegslyrik analysieren und gestalten, haben die Kunstlehrer einen Plakatwettbewerb zu einer möglichen filmischen Umsetzung des Buches initiiert. Im Fremdsprachenunterricht werden verschiedensprachige Versionen der Lektüre verglichen und im Darstellenden Spiel inszenieren die Lernenden reale Fluchtgeschichten aus unterschiedlichen Epochen. Der Physikunterricht behandelt die Entwicklung der Waffentechnik und ihre Folgen, während in Gesellschaftslehre zum Beispiel Krieg und Flucht in der Geschichte auf dem Plan stehen. Wenn der Musikunterricht das Projekt in der Sekundarstufe II mit dem Thema „Politische Musik“ verknüpft, so lernen Sechstklässler arabische Lieder kennen, wohingegen im Wahlpflichtkurs „Hauswirtschaft“ ägyptisch gekocht wird. Im Geschichtsunterricht bereiten die Schülerinnen und Schüler einen Besuch von „Amnesty International“ vor, während sie sich in Politik mit der Streitschrift „Empört euch!“ von Stéphane Hessel auseinandersetzen ...
Einen gemeinsamen Rahmen erhalten solche und andere Unterrichtsinhalte durch jahrgangsübergreifende Programmpunkte. So haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, an einem von der Schulbibliothek ausgeschriebenen Schreibwettbewerb teilzunehmen, der dazu auffordert, ganz ähnlich wie in Tellers Erzählung, einen Perspektivwechsel literarisch umzusetzen. Am Mensa-Thementag, der am 26. Januar stattfindet, wird sich das Projekt auch im kulinarischen Angebot widerspiegeln. Die Homepage dient den Schülerinnen und Schülern dabei als gemeinsame Plattform, um über Ergebnisse zu berichten oder Erfahrungen zu teilen.
Nach einem gelungenen Auftakt und intensiven ersten Tagen blicken wir dem weiteren Zeitraum mit Spannung entgegen, denn schon jetzt zeigt sich, dass das Projekt eine außergewöhnliche Form der Zusammenarbeit ermöglicht und Denkanstöße anregt, die uns wohl noch lange beschäftigen.