Passend zu unserem Schulprojekt „Unsere Schule liest ein Buch“, in dem die Schüler der Jahrgänge 6 bis 12 das Buch „Krieg“ der dänischen Autorin Janne Teller und die dazugehörige Thematik – Krieg, Flucht und Integration – behandeln, konnte die Schule mit Mitgliedern der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Wilhelmshaven einen Besuch am 23.01.2017 an unserer Schule vereinbaren. Die Schüler der Klassen 11 und 12 sowie einige Tutoren und Kurslehrer hatten das Glück, beim Vortrag dabei sein zu dürfen.
In der Mediathek des 12. Jahrgangs waren bereits beim Erscheinen der Klassen die Stühle mit kleinen Heften versehen, in denen alle 30 Menschenrechte sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch abgedruckt und erklärt waren. Für die Einhaltung und Umsetzung dieser 30 Menschenrechte in allen 193 Ländern kämpfe Amnesty International global, so eine der vier Mitglieder, die den Vortrag hielten. Sie erklärten uns, dass die verschiedenen Standorte weltweit relativ unabhängig und frei entscheiden dürften, welche Projekte sie anstreben, um ihrem gemeinsamen Ziel näher zu kommen. Unabhängig und frei auch deshalb, weil es sich bei Amnesty International um eine Nicht-Regierungsorganisation (NRO o. NGO) handelt, die sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen finanziert. Neben Filmen, Straßenständen und Berichten für die UN gibt es noch Projekte wie das Kontaktieren von Gefängnissen und Regierungen, die gewaltlose, politische Gefangene festsetzen. Diese Regierungen und Gefängnisse erhalten hundertfach Nachrichten von allen Standorten der Amnesty International weltweit per Mail, Post und Soziale Medien, in denen die bedingungslose Freilassung und Begnadigung politischer Gefangener wie z. B. Edward Snowden oder Ilham Tohti gefordert wird. Diese Methode, Druck auszuüben, hätte eine dreißigprozentige Erfolgschance, konstatiert ein Mitglied. Ein Herr zeigte ein Journal, welches von Amnesty International zweimonatlich herausgebracht wird. Es werden dort unter anderem eigene und unabhängige Ausschnitte aus Jahresberichten veröffentlicht. Eine Sprecherin verkündete, dass es für Amnesty International sehr wichtig sei, eigens und aus unabhängigen Quellen bestätigte Informationen zu verwenden, sich also häufig sogar vor Ort ein Bild von den Umständen zu machen. Zum Ende hin wurde den Anwesenden erklärt, was sie machen könnten, um Amnesty International zu unterstützen, nämlich durch Beitritt und einer damit verbundenen aktiven Beteiligung in der Organisation. Es folgte ein kurzes Quiz zum Thema Menschenrechte und Amnesty International, um dann nach einem achtzigminütigen Vortrag den Besuch zu beenden.
Der Besuch hat für viele einen genaueren Einblick in die Arbeit und Aufgaben einer solchen Organisation verschafft und näher an die Thematik des Schulprojekts herangeführt. Abzuwarten bleibt, was sich daraus vielleicht für den ein oder anderen noch so entwickelt ...